SMARTES BETTKOPFTEIL IV – STROMSCHNELLEN
Kinder, wie die Zeit vergeht – das neue Jahr ist längst angebrochen. Aber es hat sich einiges getan am smarten Bettkopfteil. Kurz nach der Veröffentlichung des vorherigen Teil unserer Reihe stand die Endmontage an. Die Holzteile waren dabei weniger die Herausforderung. Die Elektronik dafür um so mehr. Aber alles der Reihe nach.
Symbiose aus Alu und Holz
Die vielen LED-Streifen wollen zum einen nahezu plan verbaut sein, aber auch eine gute Kühlung genießen. Dafür haben wir uns für LED Einbau-Profile aus Alu entschieden. Die Nut haben wir von Anfang an auf Maß gefräßt, so dass der Einbau mit Hilfe von Kleber und Schraubzwingen ein Kinderspiel war.
Im nächsten Schritt ging es dann an den finalen Einbau der Elektronik – ok, zu dem Zeitpunkt dachten wir noch, dass es „der finale Einbau“ wäre.
„Möge die Macht des Saftes mit dir sein“
Die ganze Elektronik will gut mit dem kostbaren Saft aus der Steckdose versorgt werden. Dafür kommen zwei Komponenten zum Einsatz:
Eine Mehrfachsteckdose mit zwei integrierten Ladebuchsen und ein 5V Schaltnetzteil von einem namhaften Hersteller. Das Netzteil versorgt unsere Steuerelektronik und die LEDs.
Die Mehrfachsteckdose versorgt damit das Netzteil, den Sonos-Lautsprecher und die USB Ladebuchsen im oberen Ablagefach.
Spiel mir das Lied vom Lötzinn
Der Titel ist zu dramatisch? Nicht im Nachgang. Denn die Odyssee mit dem Gelöte hätten wir uns lieber gleich erspart. Für die Steuerelektronik mussten nämlich ettliche Eingänge für LEDs und Sensoren mit Widerständen, Logic-Level-Shifter und letztendlich mit den Pins des ESP32 verbunden werden.
Und was macht man bei einem Prototypenbau zuerst? Natürlich einen Schaltplan. Dank Fritzing sehr einfach zu realisieren. Darauf folgte das Auflöten der ganzen Teile auf eine Platine. Den ESP32 haben wir gleich auf Stiftleisten gesetzt, damit kann man diesen sehr einfach ein- und ausbauen. Das Ergebnis? Seht selbst:
Auf der Platine fehlen noch die Logic-Level-Shifter, die das Datensignal für die LEDs auf saubere 5V heben sollen. Aber dieses Litzenmassaker ersparen wir euch lieber mal. Das Ganze passte wunderbar in eine typische Aufputzdose für Feuchträume. Keine Schönheit, aber funktional und war griffbereit.
Damit war unser Steuergrät bereit für die „Hochzeit“. Ähnlich wie beim Automobilbau, wird die Karosse mit dem Innenleben „verheiratet“. Sämtliche Sensoren und LEDs sind im gesamtem Bettkopfteil verteilt und müssen zum Steuergerät geführt werden. Da wir alle externen Teile schon mit Steckverbindungen versehen haben, waren nur noch die Zuleitungen notwendig.
Saturday night fever – aber warum?
Alles eingebaut und volle Vorfreude den Stecker in die Dose. Und? Siehe da, es funktioniert! Der erste Touch, das erste Licht. Der zweite Touch, und? Yeah, Disco Feeling kam auf. Aber weder rhythmisch zur Musik – zu diesem Zeitpunkt war kein Lautsprecher verbaut – noch konnte man die Farben einer gewissen Logik zuordnen. Hatte das stundenlange Einatmen der Lötdämpfe etwa eine sinneserweiternde Wirkung entfaltet?
Kurzer Check – aber die restliche Umgebung war eher „normal“ in der Wahrnehmung.
Der Grund für dieses Feuerwerk auf Speed war schnell gefunden. Das unsaubere Löten gepaart mit dicht gedrängten Litzen fördern Störsignale und schlechte Erdung.
Also alles nochmals ausbauen und neu zusammenlöten? Nein, lieber nicht. Eher das ganze gleich etwas professioneller gestalten und ein Platinenlayout designen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Platzsparend, JST-Steckverbindungen und alles auf einer Platine.
Auch hier hat uns Fritzing perfekt unterstützt. Die Software bietet eine einfache Möglichkeit aus dem Schaltplan ein Platinenlayout zu erstellen und übernimmt das „routing“ der Verbindungen. Und die Firma Aisler übernimmt die Herstellung. Für einen sagenhaften Preis von gut 35€ haben wir drei Platinen bekommen und noch 2€ an Fritzing gespendet. Die Qualität ist spitze und das Ergebnis mehr als überzeugend. Und siehe da, alles mit den notwendigen Teilen bestückt, es funktioniert reibungslos!
Mit Glücksgefühlen und ein wenig Stolz schauen wir nun auf die Inbetriebnahme im Kinderzimmer. Im nächsten Artikel werden wir euch dann das Endprodukt vorstellen – seid gespannt!
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